Rosa Hryshan

Cherson

Roza Hryshan ist eine sehr offene und sensible Frau. Während sie ihre Geschichte erzählt, wischt sie sich unwillkürlich die Tränen weg und verstummt, als der Schmerz der Erinnerungen unerträglich wird.

Frau Roza hat ihr gesamtes Leben in der Stadt Cherson verbracht. Seit Kriegsbeginn hat sie neun Monate Besatzung überlebt. Unter Beschuss half sie dabei, Wasser und warmes Brot von Freiwilligen an andere Bewohner zu verteilen. Und als die Feindangriffe immer weiter begannen, war sie zu ihrer eigenen Sicherheit gezwungen, in einem Keller zu leben. Sie ist nur um 5 Uhr morgens ins Haus gegangen, nur um Essen vorzubereiten.

Rosas Hof und Garten wurden mehrmals von Raketentrümmern getroffen. Glücklicherweise blieb das Haus erhalten, auch wenn es weder Fenster noch Türen hatte.

Doch nach der Explosion des Wasserkraftwerks Kachowka war es nicht mehr möglich, das Eigentum zu retten. Immerhin stieg das Wasser schnell auf 6 Meter. Als der Wasserspiegel stieg, machte sich Frau Rosa nur Sorgen darüber, wie sie die Hühner retten könnte. Bevor das Militär begann, die Menschen in Sicherheit zu bringen, hatte sie es bereits geschafft, das gesamte Geflügel auf den Dachboden zu bringen. Aber leider überlebten von 40 Hühnern nur 8. Und eine Katze, die jetzt von Nachbarn gefüttert wird. Das Haus selbst ist leider nicht erhalten geblieben. Nachdem das Wasser zurückgegangen war, traf eine Rakete das Wohngebäude.

Roza Hryshan kam in einem gestressten Zustand in die Notunterkunft. Eine Zeit lang reagierte sie noch auf jedes Geräusch und konnte nicht ruhig schlafen.

Jetzt ist Frau Roza ruhig, lächelt und ist voller Hoffnung und Vertrauen in eine glückliche Zukunft. Ihr Mann Mykola steht ihr immer zur Seite, ohne ihn hätte sie es nicht geschafft.

In ihrer Freizeit zeichnet sie wunderschöne Bilder, die die Wände der Notunterkunft schmücken. Und außerdem – strickt Socken für demobilisierte Soldaten, die Freiwillige an Krankenhäuser liefern.

„Ich bin allen Mitarbeitern der Notunterkunft unendlich dankbar für ihre Menschlichkeit, ihre kontinuierliche Hilfe und Unterstützung.“ Dafür, dass sie mit ihren liebevollen Herzen die Hoffnung, den Glauben an gute Menschen und eine friedliche Zukunft wiederherstellen konnten.“