Praskoviia Khaliava

Pokrowsk, Oblast Donezk

Das Leben der 89-jährigen Praskoviia Khaliava ist voller Prüfungen, doch die Frau verlor nie den Glauben an ihre eigene Stärke, blieb tapfer und freundlich zu den Menschen um sie herum. Frau Praskoviia verbrachte den größten Teil ihres Lebens in Pokrovsk in der Region Donezk. Das Mädchen war gezwungen, schneller erwachsen zu werden als ihre Altersgenossen. Als sie 10 Jahre alt war, starb ihr Vater, und als sie 14 Jahre alt war, starb ihre Mutter. Nachdem sie sieben Jahre Schule absolviert hatte, kam sie in die Obhut ihrer älteren Schwester, die sie stets unterstützte, beschützte und ihr half, wieder auf die Beine zu kommen.

Im Alter von 15 Jahren bekam das Mädchen ihren ersten Job – als Sekretärin und Schreibkraft. Während ihrer 42-jährigen Berufstätigkeit hat sich die Frau ständig weiterentwickelt, studiert und im Laufe der Zeit neue Positionen bekleidet.

Praskoviia zog zusammen mit ihrem Mann eine Tochter groß, die jedoch an einer heimtückischen Onkologie starb und einige Jahre später auf tragische Weise ihren Schwiegersohn verlor. Die alte Frau hat keine Verwandten, und ihr einziger Enkel baut sich in Kiew ein Leben auf, er wird bald 21. Die Frau spricht liebevoll von ihm, ruft ihn oft an, um sich nach seinen Angelegenheiten zu erkundigen oder ihm Ratschläge zu geben.

Im Jahr 2014 wurde Frau Praskoviіa erstmals durch den Artilleriebeschuss auf die Gefahr aufmerksam. Im Jahr 2022 verschlechterte sich die Situation. Unter ständigen Explosionen, ohne Strom und Wasser zu leben, war unmöglich. Dann beschloss sie, ihr Zuhause zu verlassen.

Seit über einem Jahr ist die Notunterkunft für die Frau ein neues Zuhause. Hier fand sie, was ihr in den letzten Jahren so sehr gefehlt hatte: Ruhe, Schutz und menschliche Wärme. „Ich fühle mich in der Notunterkunft sehr wohl, die Leute hier sind nett und hilfsbereit. Hier gibt es alles, was man braucht: Wärme und Essen und einfach ein freundliches Wort. Ich bin hier sicher, und das ist das Wichtigste“, sagt die Frau.

Praskoviia glaubt an den Sieg der Ukraine und träumt vom Frieden. Ihre Worte: „Ich möchte, dass der Krieg so schnell wie möglich endet“ sind ein Schrei der Seele, der in den Herzen vieler widerhallt.