Petro Konyk
Romashkowe, Cherson


Petro Konyk ist 83 Jahre alt. Bevor er in die Notunterkunft kam, lebte er im Dorf Romashkove in der Region Cherson. Er erzählt liebevoll von seinem Dorf und der Arbeit auf der Kolchose. Obwohl die Arbeit schwer war, machte er sie gerne. Jeden Tag denkt er an sein Zuhause, insbesondere an den Garten, in dem er vom frühen Frühling bis zum späten Herbst arbeitete, sich über die Ernte freute und seine Kinder und Enkel mit den Früchten verwöhnte.
„Ich habe meinen Vater im Zweiten Weltkrieg verloren, meine Mutter und ich haben damals überlebt. Ich erinnere mich, wie deutsche Soldaten uns manchmal mit Leckereien verwöhnten“, sagt der Mann unter Tränen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich die Schrecken des Krieges noch einmal erleben werde.“
Meine Frau hat den heutigen russisch-ukrainischen Krieg nicht erlebt, sie ist vorher gestorben. Das Dorf wurde bald danach von russischen Truppen besetzt und die Menschen hatten Angst. Mit Gottes Hilfe warteten wir auf die Befreiung. Vielen Dank an unsere Soldaten!“
Nach der Befreiung wurde das Dorf heftig beschossen und es war gefährlich, sich dort aufzuhalten. Deshalb kümmerten sich die Kinder um ihren Vater und schickten ihn nach Iwano-Frankiwsk. Die Mitarbeiter der Caritas holten Herrn Konyk in Ternopil ab und brachten ihn in die Notunterkunft im Dorf Voynyliv.
Der Sohn und die Schwiegertochter machten sich Sorgen um ihren Vater, da er gesundheitliche Probleme hatte. Die Caritasunterkunft-Mitarbeiter kümmerten sich sofort um ihn – sie füllten eine Erklärung bei einem Hausarzt aus. Später wurde Herr Konyk untersucht und behandelt.
In der Notunterkunft lernte er andere Bewohner kennen, er nimmt an gemeinsamen Aktivitäten, Gesprächen und Freizeitaktivitäten teil. Besonders gern kommuniziert er mit anderen Einwohnern von Cherson, die wie er ihren Heimatort lieben, dort arbeiteten und davon träumen, in ihre Heimatorte zurückzukehren.
In Peters Augen liegt Traurigkeit über den Heimatort, über das Dorf und über den Frühling, wenn alles erwacht und nach Freiheit und Sieg riecht. Die Tränen in den Augen des alten Mannes sprechen vom unbeschreiblichen Schmerz des Verlustes, und die Unterstützung der Caritas-Mitarbeiter inspiriert ihn und gibt ihm Hoffnung, dass der Krieg bald zu Ende sein wird und alle nach Hause zurückkehren und wieder glücklich mit ihren Kindern und Enkeln leben können.