Bohdan Palyvoda

Poniativka in der Region Cherson

Bohdan Palyvoda kam dank der Freiwilligen nach Iwano-Frankiwsk. Vor dem Krieg lebte er in dem Dorf Poniativka in der Region Cherson. Während der Besatzung hatte er keine Möglichkeit das Dorf zu verlassen und wartete mit Ungeduld auf die Befreiung der Gebiete. Doch ein friedliches Leben erlebte er nicht. Nach der Befreiung wurde das Dorf aus der Ferne beschossen und alles in der Umgebung wurde zerstört. Jetzt gibt es dort fast niemanden mehr. Die Menschen flüchteten vor der Gefahr und fuhren in andere Städte und ins Ausland. Die Frau von Herrn Bohdan ist schon vor langer Zeit gestorben, und er hat keine Kinder. Also blieb er in seinem Haus und hoffte, dass er sein Zuhause nie verlassen würde. Doch eine Rakete schlug in das Haus ein. Das Dach wurde zerstört, ebenso wie die meisten Wände. Der Mann versuchte, das Dach selbst wiederaufzubauen, aber ohne die nötigen Materialien war das unmöglich. Da es schon lange keinen Strom mehr gab, kochte er Essen und wärmte sich an einem Feuer.

Bohdan Palyvoda wurde vor dem ständigen Beschuss durch Freiwillige gerettet, die ihm halfen, nach Iwano-Frankiwsk zu gelangen. Er hatte keine Dokumente und keine lebensnotwendigen Dinge bei sich.  Die Stiftung „Recht auf Schutz“ half ihm bei der Wiederbeschaffung seiner Dokumente, und die Caritas Iwano-Frankiwsk half ihm bei der Suche nach einer dauerhaften Unterkunft.

Bohdan Palyvoda spürt die Liebe und Fürsorge nicht nur der Mitarbeiter der Notunterkunft, sondern auch der Bewohner. Vom ersten Tag an unterstützten ihn alle, so gut sie konnten. Einige teilten ihr Hab und Gut, andere stellten Hygieneartikel zur Verfügung. Aufgrund dieser Fürsorge kann Herr Bohdan seine Tränen nicht zurückhalten.

„Ich bin allen aufrichtig und aufrichtig dankbar. Jeder hier ist so freundlich und offen zu mir!  Sie sind nicht nur Menschen… sie sind Retter“, war alles, was er sagen konnte. Bohdan hat leider nicht nur sein Zuhause verloren, er hat gesundheitliche Probleme.

Nach einem Unfall auf einer Baustelle, auf der er lange Zeit gearbeitet hat, wurde ihm eine Beinprothese angepasst. Durch die ständige Belastung verbog sich die Prothese und das Gehen wurde schwierig und unbequem. Um eine neue Prothese zu bestellen, brauchte er viel Geld, das er nicht hatte.

Aber trotz allem, was Bohdan durchgemacht hat, versucht er zu lächeln. Obwohl seine Augen voller Traurigkeit und Schmerz sind. Der Mann ist ständig dankbar für die Freundlichkeit und Unterstützung, die er von den Mitarbeitern der Notunterkunft und seinen Bewohnern erhält. Er ist dankbar für die warmen Mahlzeiten und die Möglichkeit, in einem Komfort zu leben, den er so lange nicht mehr erlebt hat.  Und er träumt davon, dass der Krieg bald zu Ende ist. Und er wird die Möglichkeit haben, sein Zuhause allmählich wieder aufzubauen – einen Ort des Friedens und der glücklichen Erinnerungen, der immer in seinem Herzen und seinen Gedanken ist.