Oleksandra Kozlova
Cherson


Lernen Sie Oleksandra Kozlova kennen. Sie lebte ihr ganzes Leben in Cherson und arbeitete als Technologin beim staatlichen Unternehmen Dnipro-Halbleiter, das elektronische Geräte und Radiokomponenten herstellte. Nach dem Tod ihres Mannes lebt sie seit sechzehn Jahren allein.
Im Laufe ihrer 83 Jahre hat Frau Oleksandra die Schrecken von mehr als einem Krieg erlebt. Vor Beginn des Zweiten Weltkriegs hatte die kleine Oleksandra ein Haus, liebevolle Eltern und ein älteres Kindermädchen. Doch irgendwann nahm der Krieg ihr ihre glückliche Kindheit und Oleksandra, ihre Mutter und ihr Kindermädchen blieben auf der Straße zurück und suchten nach einer Unterkunft.
Dank fürsorglicher Menschen, die zwei Frauen und ein Kind hereinließen, lebte das Mädchen einige Zeit in einem fremden Haus auf dem Ofen. Dieser Ort erschien ihr als der gemütlichste und wärmste der Welt. Doch der Feind ließ nicht zu, dass sie sich am neuen Ort sicher fühlten konnte.
Nachdem die Truppen vorrückten und das Dorf beschossen, floh die Familie zusammen mit den Hausbesitzern in ein unbewohntes Dorf und versteckte sich in einem verlassenen Pferdestall. Doch der neue, relativ sichere Ort war so überfüllt, dass dem Mädchen nichts Anderes übrigblieb, als lange Zeit auf dem feuchten und kalten Boden zu schlafen. Seitdem hatte Frau Oleksandra ihr Leben lang gesundheitliche Probleme: sowohl mit ihrem Rücken als auch mit ihren Beinen.
Und jetzt wiederholen sich wie in einem Albtraum die schrecklichen Erinnerungen aus der Kindheit. Doch nun, in einem respektablen Alter, erlebt Oleksandra Kozlova Besatzung, schrecklichen Beschuss, den Tod von Angehörigen und Bekannten und den Verlust eines sicheren Wohnorts. Zuerst kam ein Gefühl des Schocks, dann Verzweiflung und Unglaube. Nur sie und ihre Nachbarin mit ihrer bettlägerigen Mutter blieben im Haus. Und es war diese Frau, die sich um Frau Oleksandra kümmerte.
Nur sie und ihre Nachbarin mit ihrer bettlägerigen Mutter blieben im Haus. Und es war die Nachbarin, die sich um Frau Oleksandra kümmerte.
Sie organisierte den Umzug in die Notunterkunft im Dorf Vojnyliv und überredete Frau Oleksandra, den gefährlichen Ort zu verlassen und den Frieden und die Sicherheit zu spüren, die die ältere Frau lange nicht mehr gehabt hatte.
„Ich bin sehr dankbar für die Fürsorge und Wärme, die ich in der Notunterkunft erfahre. Ich fühle mich hier sicher. So aufrichtige und freundliche Menschen. Ich habe mich etwas beruhigt, und fange an zu vergessen, wie es ist, jedes Mal zu erschaudern, wenn ich Granatenbeschuss höre“, erzählt Frau Oleksandra.
Und obwohl sie viele schwierige und beunruhigende Gedanken im Herzen hat, lächelt Frau Oleksandra während des gesamten Gesprächs aufrichtig und glaubt, dass wir durch gegenseitige Unterstützung alle Herausforderungen des Lebens überwinden und einem so lange erwarteten Sieg mit einem glücklichen Lächeln begegnen werden.