Kateryna Kopysova

Cherson

Der Krieg zwang die 76-jährige Kateryna Kopysova, ihre Heimatstadt Cherson zu verlassen, da der Feind das Wasserkraftwerk Kachowka bombardierte. Ihr Haus wurde infolge der Explosion überflutet. Die Frau lebt seit über einem Jahr in der Notunterkunft und ist dankbar für den Trost und die Unterstützung der Caritas-Mitarbeiter. 

Das Leben von Kateryna war schon immer voller Bewegung: Arbeit, Sport, Bücher und Reisen. Die Frau arbeitete als Verkäuferin und später in einer Schuhfabrik. Ihre wahre Leidenschaft war jedoch schon immer das Schwimmen. Sie meldete sich in der ersten Klasse bei einem Schwimmverein an und verließ das Schwimmbad erst mit 25. „Es war eine Zeit, in der Schwimmen beliebt war – fast der ganze Hof ging zum Training“, lächelt die Frau. Sie erinnert sich gern an Reisen zu Wettbewerben in verschiedenen Städten der Ukraine, insbesondere nach Odessa. Wasser war ihr Element, ihr Ventil.

Auch die Liebe zum Lesen blieb ihr seit ihrer Jugend erhalten. In ihrem Haus in Cherson hatte die Frau sogar eine kleine Bibliothek. Jetzt, nach allem, was sie durchgemacht hat, sind Bücher ihre Rettung.

Als der Feind das Wasserkraftwerk Kachowka in die Luft sprengte, teilte sich das Leben von Frau Kateryna in ein „Vorher“ und ein „Nachher“. Das Wasser überflutete den Garten der Familie und zerstörte alles Ihr Herz konnte den Schock nicht ertragen – sie landete im Krankenhaus. Und als es etwas einfacher wurde, evakuierten Freiwillige sie in die Region Iwano-Frankiwsk.

Frau Kateryna ist seit Dezember 2023 im Heim. Hier hat sie endlich Frieden gefunden. In ihrer Freizeit liest er, sieht fern und bei schönem Wetter geht sie mit dem Gehstock nach draußen und genießt die frische Luft. „Mir gefällt es hier. Die Mitarbeiter haben mich als Familienmitglied aufgenommen und mir das Gefühl gegeben, zu Hause zu sein. Das ist wertvoll für mich“, sagt die Frau.